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100000 Gitarren - WiebuschBosseUhlmann live in Hannover

Vor einer Woche fand das letzte Konzert der Tour von WiebuschBosseUhlmann auf der Gilde Parkbühne in Hannover statt. Der Oilenköper war dabei und wagt sieben Tage später einen kurzen Rückblick.



Foto: Oilenköper


Marcus Wiebusch (Kettcar), Aki Bosse und Thees Uhlmann haben sich also zusammengetan, um mit ihren Gitarren die Bühne zu rocken. Drei Männer und gefühlte 100000 Gitarren. Vorab: Es war lustig, emotional und äußerst lebendig - man kann nur hoffen, dass diese Tour irgendwann noch einmal wiederholt wird. Ein Sammelsurium aus Marcus Wiebusch-, Kettcar-, Bosse-, Tomte- und Thees Uhlmann-Songs, ein Best of Nordish Indie Rock, wurde durch humorvolle Ansagen und Geschichten angereichert, dargeboten. Die Fans der drei Musiker weisen eine hohe gemeinsame Schnittmenge auf, denn größtenteils konnten alle Songs textsicher mitgeträllert werden.


Nach dem ersten Song flossen beim Publikum in der ersten Reihe bereits Tränen. Ob es die pure Freude über Live-Musik war oder ein wunder Punkt berührt wurde, bleibt unklar. So oder so, Weinen ist ehrlich und Thees Uhlmann sagte: „Tränen sind der Saft der Seele.“ Echte Thees-Uhlmann-Sätze wie diesen, kann man sich einfach mal eben tätowieren lassen. Auch den Folgenden fand ich aus persönlicher Betroffenheit ziemlich gelungen: „Mehr als Niedersachse kann man nicht werden.“ Genial!


Er selbst würde sich selbst lieber einen Bosse-Spruch unter die Haut stechen lassen. So erzählte er, dass sein Kollege auf seinem Live-Album einen Song ankündigt und dann zu seinen Fans sagt: „Hört ma!“ Die Art und Weise sowie die Wortwahl findet Thees Uhlmann wunderschön. Bosse erwiderte, das würde er vor den Songs sagen, die ihm wirklich wichtig sind.


So sorgte der Hemmoorer mit seiner natürlichen Art für ausgezeichnete Laune, flankiert von Bosse, der in Sachen Anekdoten auch einiges zu bieten hatte. Beide rasteten auch körperlich gut aus und brachten ordentlich Bewegung auf die Bretter. Marcus Wiebusch war hier ganz klar der Anker und hielt seine beiden Kollegen an der langen Leine. Mit Songs wie „Benzin und Kartoffelchips“ und „Balkon gegenüber“ sorgte er auch für die mit emotionalsten Momente. Es wurde geschrien, geheult, ausgerastet. Die Menschen genossen den Auftritt, ein kleines Stück Freiheit – getanzt werden durfte immerhin vor dem eigenen Stuhl.


Wiebusch, Bosse und Uhlmann – drei hervorragende Songwriter – trugen Songs vor, die das Innerste berühren. Es sind Geschichten aus dem Leben, vielleicht aus ihren Leben, die nicht von Party und dem Frohsinn handeln. Es sind Lieder, die Erfahrungen beschreiben, die ein jeder gemacht haben könnte und so für den Zuhörer eine persönliche Bedeutung bekommen können. Es ist oft traurig und melancholisch, doch, dass die beschriebenen Situationen überwunden werden können, schafft Zuversicht und Hoffnung.


Vor mir in der Reihe war ein Herr im etwas fortgeschrittenen Alter. Er kannte jeden Text, jeden Song. Bei der Ankündigung der Titel entfuhr ihm jedes Mal ein lautes „Jaaaaa!“ oder „Whooooo!“ – als hätte er Song-Bingo gespielt und abgeräumt. Das war schön. Aki Bosse würde wohl sagen: „Hört ma.“


Der Oilenköper


Über eine kleine PayPal-Spende an oilenkoeper@gmx.de zur Deckung meiner Unkosten würde ich mich sehr freuen.

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