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Einsame Herzen müssen fliegen – Review zu „Now or never“ von den SUPERNOVA PLASMAJETS



Der eine oder andere wird die Supernova Plasmajets schon vom St.O.A / Streetz Open Air kennen. Gestern (22.10.2021) veröffentlichten die fünf Mannheimer, die durch eine Art Zeitkapsel rund 35 Jahre in ihre Zukunft gereist sein müssen, ihr neues Album „Now or never“. Was für Zeitreisende erstmal relativ klingen mag … doch was erwartet uns auf dem Werk im Hier und Jetzt?


Nach einem kurzen Intro entfaltet sich direkt die komplette Wucht des letzten Kaltkriegsjahrzehnts. Die besten Szenen aller 80er-Jahre-Filme vereinigen sich vor dem geistigen Auge, durch die getönte Pilotenbrille gefiltert, zum größten Streifen aller Zeiten. Liebe, Sehnsucht, Verzweiflung, Stärke, Schwäche. Die Tränen saugt mein spontan gewachsener Schnurrbart auf.


So cruise ich im Cabrio durch die vom Sternenhimmel beleuchteten Straßen einer großen Stadt. Das Radio voll aufgedreht, Kenny Loggins und Journey geben sich die Hand. Der Titeltrack „Now or never“ ist das erste absolute Highlight unter ausnahmslos guten Songs, bevor die erste Hälfte des Albums mit dem Überhit „Lonely Hearts in the Night“ ihren Abschluss findet.


Warum läuft das nicht im Radio? Eine mitreißende Neustart-Hymne – wer hier sitzen bleibt, ist tot. Einsame Herzen müssen fliegen! Welch weise Worte, die so viel Leid verhindern könnten. Doch dann wird’s sleazy. Mehr Mötley Crüe und Whitesnake. Mehr Gitarre, weniger Synthies. Es folgen die Songs, die Jon Bon Jovi schon lange nicht mehr schreiben kann.


„Fade away“ ist fast Hard Rock und zieht das Tempo ordentlich an. Im Stampfer „Break me down“ ist als zweite Stimme Ex-Sodom Andy Brings zu Gast und leistet sich ein starkes Duett mit Sängerin Jennifer Crush. Das Solo hätte Eddie van Halen gefallen. Weiterhin lassen sich keine Ermüdungserscheinungen feststellen. Es wird eher noch mal draufgepackt.


„Turn around the Sky“ und „Hello“ rocken noch mal alles weg und fordern den Flüssigkeitshaushalt des Körpers mächtig heraus. Als letzten Track gibt es ein Taylor Dayne-Cover. „Tell it to my Heart“ wurde dazu in ein ansprechendes, modernes Gewand verpackt und bleibt trotzdem Retro. Danach ist Stille.

Fazit: Die erste Hälfte der Platte hört man als Warm-up zu Hause, während man die Föhnwelle bearbeitet, und die zweite Hälfte steckt man später dem DJ zu. Ich höre diese Stilrichtung nicht oft, doch „Now or never“ wird noch einige Zeit bei mir laufen und wohl nie mehr ganz verschwinden.


Der Oilenköper


Wie immer stelle ich alles kostenlos zur Verfügung, würde mich aber über eine kleine Paypal-Spende an oilenkoeper@gmx.de freuen, um meine Unkosten zu decken.)

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