Oilenköper
The Boys are back: Dropkick Murphys in der Swiss Life Hall Hannover
Am gestrigen Abend war es wieder so weit. Die Dropkick Murphys statteten Hannover nach drei Jahren und elf Tagen endlich wieder einen Besuch ab. Und was für einen! Obwohl kein neues Album im Gepäck ist, sondern „nur“ zwei Songs, die auch beide gespielt werden, ist die Halle mit 5000 Leuten ausverkauft. Und die kommen mächtig ins Schwitzen.
Frank Turner and the sleeping Souls ist als Vorgruppe dran. Hier schwingt schon eine mächtig irische Faust von der Bühne ins Publikum. Frank Turner selbst macht haufenweise Ansagen auf Deutsch und zieht so auch die letzten Zweifler auf seine Seite. Es wird gehüpft, getanzt und auch ordentlich mitgesungen. Hier stehen alte und ganz sicher viele neue Fans nebeneinander.
Es gibt diese zwei Arten von Songs, die die Bostoner schmettern
Die Umbaupause nutzt der gemeine Konzertgänger um Bier nachzuholen. Der Gerstensaft geht hier standesgemäß hektoliterweise über die Theke. Das schlägt sich auch in der Stimmung nieder, die übermäßig gut ist. Denn bei den ersten Klängen des Lonesome Boatman gibt es kein Halten mehr. The Boys are back, Famous for nothing und Blood bilden einen starken ersten Dreierblock.
Wer braucht ein neues Album, wenn man quasi nur Klassiker im Katalog hat? Wäre schön, klar, geht aber auch so. Es gibt diese zwei Arten von Songs, die die Bostoner schmettern. Zum einen die schnellen und tanzbaren, die zum Pogo bitten und dann noch die etwas langsameren, die man immer mitgrölen kann – nein muss. Letztere sind wohl als kleine Verschnaufpause für die ersten Reihen ins Set gemischt.
„Let’s go Murphys!“-Rufe ertönen durch die Halle
Etwas ungewohnt ist der Anblick Ken Caseys ohne seinen Bass. Aber zwei wild umherspringende Typen mit Mikrofon, die abwechselnd die ersten Reihen anschreien, sind auch in Ordnung. Zum Ende des Konzerts wird den Fans mit einigen Power-Tracks noch einmal alles abverlangt, die Luftfeuchtigkeit aus Bier und Schweiß geht an die hundert Prozent.
Erst das etwas ruhigere Rose Tattoo erlöst die abgekämpfte Masse. Dann gehen die Männer von den Brettern und es wird dunkel. „Let’s go Murphys!“-Rufe ertönen durch die Halle. Jeder hier weiß, dass Shipping up to Bosten das Konzert schließen wird. Wie immer. Also, das Licht geht wieder an und die wilden Kerle kommen zurück auf Stage.
Auf einmal stehen hundert Leute auf der Bühne
Die Zugabe umfasst drei Songs. Neben bereits genanntem noch das megastarke Going out in Style, vielleicht auf die bevorstehende Nacht hinweisend, und Until the next Time als Ausblick. Außerdem stehen dann auf einmal hundert Leute auf der Bühne und stampfen ordentlich mit. Was für eine Party. Bitte nicht wieder drei Jahre warten lassen!
Der Oilenköper

Foto (Oilenköper): 100 Leute auf der Bühne stampfen up to Boston.
Setlist:
Shipping up to Boston
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